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Verkehrswende-Demo ELBCHAUSSEE

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KURS FAHRRADSTADT organisiert am Sonntag, den 14. April 2019 von 14:30 bis 16:30 Uhr eine Teilsperrung der Elbchaussee, um diese als Fahrradstraße erlebbar zu machen. Alle Hamburgerinnen und Hamburger sind eingeladen, sich für eine zukunftsgerichtete Mobilitätswende einzusetzen und durch die Teilnahme an der Aktion ein starkes Signal auf der Elbchaussee zu setzen und die wohl schönste Straße Hamburgs gemeinsam zu erradeln. Unterstützt wird die Aktion von der Initiative „Reine!Luft!Altona“.

Selbstverständlich handelt es sich hierbei um eine polizeilich angemeldete und genehmigte Demonstration.

Wir freuen uns über rege Teilnahme und Eure Hilfe dabei, die Verkehrswende-Demo insbesondere auch im Bereich Altona / Ottensen / Bahrenfeld / Nienstedten bekannt zu machen. Unseren offiziellen Demoaufruf dürft ihr gerne teilen, ihr dürft ihn auch ausdrucken und möglichst an vielen Orten so aufhängen, dass viele Menschen ihn sehen können:

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Demoaufruf downloaden, PDF Datei, 1,3 MB,
für Drucke in A4 und A3 geeignet

Wir mobilisieren für diese Demo auch mit einer facebook-Veranstaltungsankündigung. Wir freuen uns immer, wenn ihr mithelft, diese dort weitere Kreise ziehen zu lassen.

Unsere Pressemitteilung ist heute an die Hamburger Medien gesendet worden:
Pressemitteilung Verkehrswende-Demo Elbchaussee vom 27. März 2019

 

Zum Hintergrund der Verkehrswende-Demo:

(Auszüge aus KURS FAHRRADSTADT Beitrag „Wundersame Wandlung der Elbchaussee“)

Hintergrund der Aktion, die wir mit Unterstützung der Initiative Reine!Luft!Altona planen, sind Äußerungen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), in denen es heißt, dass es aller Voraussicht nach auch nach dem geplanten Umbau der Elbchaussee auf deren östlichem Abschnitt (Hohenzollernring – Rathaus Altona) aufgrund von Platzmangel wohl keine sichere Radwegeinfrastruktur realisiert werden könne. Stattdessen werde für diesen Bereich wohl eher in Frage kommen, dass geprüft wird, inwieweit der Radverkehr statt über die Elbchaussee über die noch auszubauende Veloroute 12 durch Ottensen geführt werden könne. Das jedoch wäre eine grobe Missachtung der Bedürfnisse und Wünsche von Radfahrenden, die seit Jahren auf eine gute Verbindung aus dem Westen der Stadt Richtung City warten.

Eine Umleitung des Radverkehrs über die Bernadotte Straße bis zum Anschluss an die Veloroute 12 an der Königstraße entspräche einem Umweg von 800 Metern; möchte der Radfahrende jedoch das Ziel Palmaille erreichen, beträgt der Umweg sogar einen ganzen Kilometer! Das ist für uns schlicht inakzeptabel. Es ist erwiesen, dass Radfahrende (wie auch Fußgänger) Umwege scheuen, sondern eher ‚kreative‘ Abkürzungen gefunden werden. Das darf auch nicht verwundern, schließlich ist es deren eigene Kraft, mit der sie sich im Gegensatz zu KFZ-Fahrenden fortbewegen. Es sollte innerhalb der Stadt daher selbstverständlich sein, in solchen Fällen das Bedürfnis der Radfahrenden, welches sich in diesem Punkt absolut nicht von dem der Autofahrenden unterscheidet, die im Gegensatz zu ihnen jedoch umweltfreundlich unterwegs sind, vorzuziehen. Umwege können eher die fahren, die dafür keine eigene Energie verbrauchen.

Sind wir verrückt geworden?

Ganz und gar nicht! Gute Lösungen für den Radverkehr wurden von der Mehrheit der an der Bürgerbeteiligung teilnehmenden Menschen übrigens ausdrücklich gewünscht. Mit überwältigender Mehrheit wurde dieses bereits bei der Auftaktveranstaltung deutlich (siehe Seite 1 und 2, jeweils Punkt 7: https://lsbg.hamburg.de/contentblob/11078242/ec8c2c81c8effb4c16752e040648eba6/data/elbchaussee-1-beteiligungsveranstaltung-stimmungsbild-und-zusatzbeitraege.pdf) Für den mittleren Abschnitt der Elbchaussee wurde diese Lösung nun auch als eine Variante bereits tatsächlich geplant und im weiteren Verlauf des Beteiligungsverfahrens zudem als die mit deutlichem Abstand beste Planungsvariante ausgewählt (von 92 Bewertungen 56 „sehr gut“, 24 „gefällt mir gar nicht“, 2 „gefällt weniger gut“ und 10 „Entwurf ist ok“ https://lsbg.hamburg.de/contentblob/11963502/0683db4845d3c7febce9b29a75c199df/data/elbchaussee-2-dialogveranstaltung-poster.pdf Seite 10).

Als Gründe, warum auf weiten Teilen der Elbchaussee angeblich keine vernünftigen Radwege eingerichtet werden können, verweist der LSBG auf zu schmale Fahrbahnschnitte, Bäume, die im Wege seien, Parkplätze, die entfallen würden sowie im östlichen Abschnitt auf die zu hohe (Auto)Verkehrsdichte, die eine Verschmälerung der Fahrbahn nicht zulassen würden und die Einrichtung einer Fahrradstraße schon gleich gar nicht. Denn „eine Fahrradstraße kann nach StVO nur dann angeordnet werden, wenn das erwartete Radverkehrsaufkommen das Kfz-Aufkommen aktuell oder in Zukunft übersteigt. Eine solche Entwicklung ist für die Elbchaussee nicht zu erwarten“, heißt es vom LSBG. Wie denn auch, wenn es dort keinerlei sichere Fahrradinfrastruktur gab und geben wird? (Merke: In den heutigen Fahrradstraßen Harvestehuder Weg und Leinpfad hatte es schon immer in weiten Teilen baulich getrennte Radwege gegeben).

Zudem muss hier ganz offensichtlich noch einmal erinnert werden an ein Ereignis, welches unserer Meinung nach in den bisherigen Überlegungen scheinbar komplett verdrängt wurde: Es geht um den Radweg unten am Elbstrand, der gebaut werden sollte. 5 Meter breit oder mehr. Eine Beton-Piste, die den Charme des Stadtstrandes massiv zum Schlechteren verändert hätte. Mit 76% haben die Altonaerinnen und Altonaer im September 2017 gegen dieses Projekt gestimmt, nicht ohne schon damals zu betonen, dass Alternativen auf der Elbchaussee geschaffen werden sollten. (Siehe auch Elbstrand bleibt Elbstrand“, KURS FAHRRADSTADT, 18. September 2017)

 

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KURS FAHRRADSTADT –
Vision einer neuen Elbchaussee:

Ein Pärchen schlendert aus dem Gebäude an der Van der Smissen Straße auf einen kleinen Vorplatz, auf dem sich viele Menschen tummeln. Nein, die beiden sind nicht mit dem hier liegenden Kreuzfahrtriesen angekommen, sondern der Zufall hat sie vom Fischmarkt aus her gespült. Dort hatten sie sich zuvor begeistert den legendären Markt angesehen, der seit einiger Zeit täglich und ganztags abgehalten wird. Bevor sie eben aus dem Gebäude kamen, hatten sie sich drinnen zur Stärkung noch einen „Hamburg Cocktail“ an der Terminal-Bar gegönnt. Und nun fällt ihnen auf, dass hier einiges ganz anders ist als anderswo.

Zuerst fesselt eine gewaltige StadtRADHamburg Bike-Sharing-Station ihre Aufmerksamkeit, in der es neben normalen Drahteseln auch knallrote, knubbelige, überdachte Räder gibt, die – in Hamburg durchaus nicht ohne Sinn – mit eingebauten Seitentüren vor Wind und Regen schützen. Es gibt sogar spacig aussehende „Doppelsitzer“, Räder fast mit Sofa, Seilbahngondeln ähnlich. Ein Fahrrad nach dem anderen wird entliehen und verschwindet samt den Strampelnden links auf die Große Elbstraße.

Im nächsten Moment entdecken unsere Hamburg-Landgänger eine kleine Schlange Rikschas, wie gemacht für sie. Das Angebot an Touren ist weit gefächert, von den „Touristik-Highlights“ inklusive Elphi- und Elbtower-Besuch bis hin zur „Fahrradstadt-Tour“ für alle, die sich ansehen wollen, wie sich Hamburg in den letzten Jahren zu einer international angesehenen „Slow-City“ -Stadt gemausert hat, die wieder den Menschen und damit das Lebenswerte in den Mittelpunkt allen Handelns stellt. Könnte interessant sein, oder?

Doch was ist das? Fast wie aus dem Nichts fahren leise surrend kleine, rundum verglaste Busse ohne Fahrer an unseren Touristen vorbei und bleiben wenige Meter weiter hinter dem Terminal am Fahrbahnrand stehen, zeitgleich öffnen sich die Türen aller 15 seltsamer Gefährte. Im nächsten Moment marschiert eine mittelgroße Menschenmenge in die Busse, die Türen schließen sich und vollautomatisch setzt sich die Karawane wieder in Bewegung. Welch ein ungewohntes Schauspiel! Was unsere erstaunten Gäste nicht sehen und wissen können, ist, dass diese Busse minutengenau am Fähranleger Dockland angekommen sind. Seit zwei Jahren, seit Hamburg den ITS Verkehrsweltkongress abgehalten hat, pendeln nämlich insgesamt 6 kombinierte Elektro-LNG-Highspeed Express-Katamarane im HADAG und HVV Auftrag zwischen Stade, Wedel, Blankenese, Airbus bei Finkenwerder, Dockland, Landungs- und Elbbrücken. Alle 20 Minuten wird am Dockland angelegt und die Fahrgäste, von denen einige sogar Fahrräder von Bord schieben, werden dann mit den Minibussen direkt und nonstop zu den westlichen Knotenpunkten „Alter Bahnhof Altona“ und weiter zum neuen Fernbahnhof Altona-Diebsteich geshuttelt, von wo aus die Menschen sich weiter verteilen. Der Erfolg ist so überwältigend, dass über eine Taktverdichtung und eine wasserseitige Verlängerung des Services auch nach Harburg konkret nachgedacht wird.

Wir sind mal optimistisch und tippen darauf, dass unsere Hamburg-Entdecker sich für die „Fahrradstadt-Tour“ entscheiden. Sie tun es tatsächlich und nehmen in einer der Rikschas Platz. Wenig später biegt auch dieses Gefährt links in die Große Elbstraße ab, nur um kurz darauf rechts wieder auf eine Art großen Parkplatz zu steuern. Links liegt eine aufgemotzte alte Lagerhalle, am Ende und zur rechten Seite des belebten Platzes, auf dem einige gut besuchte Cafés zum Verweilen einladen, erhebt sich eine mächtige, rot in der Sonne schimmernde Backsteinwand. Riesige, fast überdimensional große Fahrrad-Symbole prangen weit oben an dem historischen Mauerwerk. Nun lenkt die Rikscha in den Eingang eines hell ausgeleuchteten Tunnels und rastet wie von Geisterhand auf einer Art Laufband ein. Erst langsam, dann mit steigender Geschwindigkeit zuckeln Rikscha und Touristen durch den Tunnel bergauf, immerhin so schnell, dass ein leichter Fahrtwind durch die Haare streicht. Jetzt erkennen sie, dass sie nicht alleine sind, sondern auch fast alle anderen Leute mit ihren Rädern, die sie eben noch unten am Terminal gesehen hatten, vor und hinter ihnen durch die Röhre geschaukelt werden, deren Wände scheinbar mit gekrümmten Flatscreen-Elementen ausgekleidet sind, auf denen wundersame Dinge flimmern. Z.B. Birkenhaine mit saftgrünen Wiesen zwischen den weißen Stämmen – welch ein Kontrast! Plötzlich erscheint in 3D Optik und zweisprachig die unübersehbare Frage, ob man weiter durch den Tunnel zum „Alten Bahnhof Altona“ möchte oder den „Exit Elbchaussee“ wählt. Die Rikschafahrerin wedelt kurz mit ihrem rechten Arm, schon ruckelt es einmal und die drei biegen automatisch in einen etwas schmaleren Seitentunnel ab, an dessen Ende schon Tageslicht scheint. Im nächsten Moment rastet die Rikscha auf einer Straße vor einem großen, weißen, alten und würdevoll wirkendem Gebäude vom Band und die Fahrerin beginnt, wieder selbst in die Pedale zu treten. „Now, you are on the famous Bicycle-Runway Elbchaussee“, erklärt die Expertin auf dem Sattel vorne.

Was für eine verkehrt anmutende Welt es doch hier ist! Die Straße wimmelt nur so von Rädern, Rikschas, Pedelecs und Leuten auf elektrischen Rollerblades. An den Rändern sind schöne Gehwege, jedoch nicht breit, denn Fußgänger sind hier, kurz hinterm Rathaus Altona, kaum unterwegs (die flanieren nämlich viel lieber auf den direkt hinter den Häusern verlaufenden Wanderwegen oder gleich unten am Elbstrand und Övelgönne). Autos fahren kaum, eher noch sind auch hier bis auf die Fahrzeuge einer Linie, der 111, nur kleine Busse unterwegs, die sich in der Mitte der grün gehaltenen Fahrbahn mit ihren in regelmäßigen Abständen angebrachten großen Rad-Symbolen gekonnt an all den Zweirädern vorbei schieben, ohne ihnen dabei bedrohlich nahe zu kommen. Auf der Straße radeln die Menschen in Trauben, Leute in Business-Anzügen, ganze Familien, Kinder, die alleine unterwegs sind und auch Senioren sind zahlreich unterwegs, an einigen Drahteseln der älteren Herrschaften sind sogar Stützräder montiert. Gemächlich und dennoch zügig geht es an großen Villen vorbei, in deren oft pompösen Vorgärten viele kleine Cafés und Service-Stellen für die vorbei radelnden Massen entstanden sind. Weil die Rikscha eher zu den langsamen Gefährten zählt, werden unsere Fahrradstadt-Erkundenden immer wieder auch von schwer bepackten Rädern überholt, die auf dem „Elberadweg“ unterwegs sind – die Elbchaussee ist inzwischen für sie einer der attraktivsten Abschnitte an der gesamten Elbe geworden. Hin und wieder biegt ein Auto der Anwohnenden aus Einfahrten und reiht sich in den Fluss der Radelnden ein. Neben der Rikscha überholt gerade ein Linienbus. Plötzlich hält er kurz an, Menschen steigen aus, andere zu und während das Auto, welches eben noch aus einer Einfahrt auf die Straße kam, rechts in den Hohenzollernring abbiegt, versenken sich vor dem Bus in Sekundenschnelle drei beleuchtete Poller automatisch im Boden und der Bus setzt seine Fahrt auf der Elbchaussee fort. Als die Rikscha die Stelle passiert, fahren zu beiden Seiten die Poller bereits wieder aus dem Boden empor. „That’s how we stopped the through traffic. Imagine, there were up to 32.000 cars every day on this street“, klärt die Fahrerin das Pärchen auf. Auf dem weiteren Weg werden des Öfteren größere, belebte Plätze durchfahren. Von den schön zueinander ausgerichteten, neuen Bankgruppen aus eröffnet sich ein großartiges Panorama auf den unten fließenden Strom. Grüne Parks an beiden Seiten ziehen vorbei. Es dauert nicht lange und die Fahrt endet in Teufelsbrück. Der Platz vor dem Anleger wurde ebenfalls vor drei Jahren komplett erneuert. Auch hier sehen unsere Fahrradstadt-Interessierten wieder eine große StadtRAD Station, die sogar, wie ein kleiner Leuchtturm, in den Himmel wächst. Immer wieder fahren im gläsernen, rot schimmernden Turm Räder auf und ab und unten schieben Menschen die Bikes unten hinein oder heraus. Neben der Fahrradstadstation haben City-Paketzusteller einen kleinen Hub in einem containerartigen Ensemble eingerichtet. Ein moderner LKW steht direkt daneben und es schwirren allenthalben Lastenräder, lustige Robotergefährte mit blinkenden Antennen und einige kleine Express-Brief-Drohnen zur „letzten Meile“ von und zu der Station. Der Platz direkt vor dem Fähranleger hat sich übrigens in letzter Zeit zu einem weiteren Hotspot in der Stadt entwickelt und trägt den Namen „Park Fiction Zwo“. Es wimmelt von Menschen, die den schönen Tag an der Sonne genießen möchten. Auf dem Wasser flitzt einer der Highspeed-Katamarane vorbei; von gegenüber, aus Finkenwerder kommend, legt gerade die normale Fähre am Anleger an.

Unsere Fahrradstadt-Freunde sind begeistert, mieten sich nun selbst Räder und strampeln die Elbchaussee zurück stadteinwärts. Wieder am Rathaus Altona angekommen und kurz hinter dem Tunnelausgang, aus dem sie zwei Stunden zuvor ans Tageslicht gekommen waren, stehen sie vor der Wahl, ob sie weiter geradeaus Richtung Innenstadt auf der Palmaille radeln wollen, in deren Mitte nun zwischen alten Baumreihen ein erstklassiger Zweirichtungsradweg gebaut wurde oder ob sie links in die Max-Brauer-Allee abbiegen. Hier fahren zwar Autos und Busse, aber der rechte Streifen ist zu einer guten Protected Bike Lane ausgebaut worden, die beschildert ist mit „Eimsbüttel“ und „University-Campus“. Kaum sind sie auf der Fahrradabbiegespur an die Kreuzung vorgefahren, springt die Fahrradampel für sie für 5 Sekunden auf grün. Smarte Chips registrieren ankommende Räder und schalten die Ampel umgehend um, es sei denn, Busse sind zugegen, dann bekommen zuerst sie die freie Fahrt. Sind auch Fußgänger vor Ort, entscheidet ein Zufallsgenerator zwischen Rädern und Fußgängern. Weil sie den Fischmarkt schon gesehen haben, biegen die beiden nun also links ab – und erleben das nächste Wunder der Fahrradstadt-Hamburg.
Rolf-Lasse und Mette aus Kopenhagen können kaum glauben, was sie hier erleben.
Aber eines wissen sie ganz sicher: Sie wollen bald wieder nach Hamburg kommen.

Die eben beschriebene Elbchaussee ist nur ein kleiner Teil eines weit verzweigten Fahrradnetzes, welches die von der Bevölkerung nie wirklich akzeptierten und oftmals umständliche Velorouten vor einigen Jahren abgelöst hat. Seitdem konnte Hamburg den Anteil am Radverkehr beinahe verdreifachen und auch die Fahrgastzahlen im HVV sind dank zahlreicher weiterer Verbesserungen und Vergünstigungen exorbitant gestiegen. Die Luft ist weitaus gesünder und die Stadt um vieles leiser geworden, ohne auch nur einen Hauch von Verlust zu spüren. Sehr positiv entwickeln sich auch die Unfallzahlen: Schwerverletzte im Straßenverkehr sind um über 80% zurück gegangen und die Stadt ist kurz davor, mit nur nur noch 2 Verkehrstoten die angestrebte „Vision Zero“ sehr bald zu erreichen. Wie Hamburg diesen Weg gefunden hätte, fragten Mette und Rolf-Lasse noch ihre Rikschafahrerin Kirsten, bevor sie sich verabschiedet hatten. „Oh“, sagte sie, „we got Dennis Thering, a mayor, who understood that nothing was cheaper, faster, and more effective for the city than just getting started on cycling.“

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Kleine Anmerkung:
KURS FAHRRADSTADT ist bekannt dafür, dass wir uns nicht zufrieden geben mit in Kompromissen ausgehandeltem Mittelmaß. Unser Ziel ist, den Blick auf das zu richten, was angesichts der wachsenden Stadt sowie des Klimaschutzes nötig und möglich sein muss.

Zukunftsmusik? Nö, wieso?

Es gibt heute bereits einen Fahrradlift in Norwegen, Trampe (https://www.treehugger.com/bikes/lot-cities-could-use-trampe-cyclocable.html), smarte Ampeln in den Niederlanden, die für Räder mittels Chips und Apps auf Grün schalten (https://www.mybike-magazin.de/news/gruene-welle-fuer-radfahrer-via-app-in-den-niederlanden/a6185.html) und versenkbare Poller, die Busse durchlassen, z.B. in Lissabon. Eine ähnliche Situation gibt es in Hannover, wo Straßenbahnen weiter fahren, Autos jedoch vorher die Straße durch Abbiegen verlassen müssen. Autonom fahrende Busse plant die Hochbahn bereits für die Hafencity (https://dialog.hochbahn.de/bus-in-zukunft/autonome-e-busse-fuer-hamburg-das-projekt-heat/). Auch Fahrradtunnel gibt es, z.B. in alter Kanalisation, wie hier in Jerusalem (https://www.thewashcycle.com/2018/05/jerusalem-opens-a-bike-path-in-a-sewage-tunnel.html) oder auch in Bilbao in einem ausgedienten Bahntunnel (http://www.copenhagenize.com/2009/08/worlds-longest-bicycle-tunnel-opens.html). Na, und etwas ganz ähnliches gibt es mit dem Alten Elbtunnel auch schon sehr lange in Hamburg! Bei all der Inspiration sollte es nun vielleicht möglich sein, auch aus dem Altonaer „Schellfischtunnel“ etwas zu machen – denn die alte Bahnröhre gibt es wirklich! (https://de.wikipedia.org/wiki/Schellfischtunnel)
Bliebe noch das StadtRAD „Leuchttürmchen“, aber auch so etwas ist zumindest bereits von den Machern der „Berliner Wanne“ durchgedacht worden – das Ergebnis ist ein „Bike-O-Mat“, den man ganz sicher auch mit beispielsweise rötlichem Glas ummanteln könnte… (http://berlinerwanne.de/bikomat/)

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