Kategorien
Allgemein

„HYPER 5“ für Linie 5

visual_hyperfive_TUME
„Hyper5“ auf Streckenabschnitt Hoheluftchaussee. Nachdruck bei Urhebernennung gestattet.

Nachdem die HHLA angekündigt hat, vom Containerterminal Altenwerder ins Hamburger Umland einen Hyperloop bauen und einsetzen zu wollen („Mit dem „Hyperloop“ So will die HHLA in Zukunft Container durch den Hafen schießen“, MOPO, 05.12.2018) sowie die Container auf dem Terminalgelände selbst und im Hafen mit Flugdrohnen zu bewegen („Das Tor zur Zukunft“ Fliegen bald Containerdrohnen durch den Hamburger Hafen?“, MOPO, 27.03.2019), um den (Ab)Transport der Container aus dem Hafen zu revolutionieren, zieht nun offenbar auch das Hamburger U-Bahn und Busunternehmen nach: Wie KURS FAHRRADSTADT aus gut informierten Kreisen gestern erfuhr, wird angedacht, Europas meist frequentierte Buslinie, den Metrobus 5 aus Burgwedel in die City, durch einen Hyperloop zu ersetzen. Ein Sprecher des Unternehmens äußerte sich uns gegenüber mit den Worten, dass die aktuell geplante U5 und die Verlängerung der U4 zur Horner Geest die letzten neu gebauten U-Bahnen dieser Art in Hamburg werden. „Was danach folgt, sei ein gewaltiger Schritt in der urbanen Mobilität, wie ihn die Welt bis jetzt noch nicht gesehen hat. Mit dem „Hyper5″ werden wir neue Stadtverkehrsgeschichte schreiben“.

Aktuell sei man in Kooperation mit dem „Hyper5“-Bauer in der hauseigenen Forschungsabteilung dabei, einige letzte „kleinere offene Fragen“ zu klären. Als problematisch erweist sich noch die starke Beschleunigung an den Haltestellen. Aber man sei zuversichtlich, auch dafür rasch Lösungen zu finden. „Die Fahrgäste können sich schon jetzt auf komplett neuartige Sitz- und Stehmöglichkeiten freuen: Bis zu 1,5 Meter dicke und weiche Schaumstoffpolsterungen über die vollen Sitz- und Stehhöhen sorgen dafür, dass man weder von der Beschleunigung noch vom Bremsvorgang etwas merkt, verspricht der Projektsprecher. „Butterweich“ werde der Fahrgast in die elastische Kunststoffmembran gedrückt, so sanft, dass man es nicht einmal als ein Reingedrücktwerden empfinden würde – „absolut kein Vergleich mit den eher unangenehmen Starts und Landungen in Flugzeugen“. Jeder Passagier hat eine einzelne Luke, die neben viel Raum auch alle anderen Annehmlichkeiten wie WLAN und USB-Slots sowie ein völlig neuartiges Beleuchtungskonzept und Entertainment-System bereithält. Dass mehr Platz pro Fahrgast benötigt werde als in den herkömmlichen Bussen, sei insofern nicht weiter relevant, weil dafür der „Hyper5“ im 20 Sekunden Abstand an den Haltestellen anlanden und auf diese Weise „letztlich ein Vielfaches der heutigen Transportkapazität geschaffen“ würde. Ein großer Teil der Fahrzeit werde leider auch zukünftig durch das Halten an den Haltestellen verbraucht, aber man sei nun mal ein Nahverkehrsunternehmen, „da können wir nicht einfach Stopps ausfallen und die Leute da stehen lassen“. Dennoch würde sich die gesamte Fahrzeit von Burgwedel über Niendorf bis zum Hauptbahnhof annähernd um zwei Drittel reduzieren, was „ein sensationeller Zeitvorteil“ sei.

Zu den Kosten könne noch keine genaue Angabe gemacht werden, nur soviel sei klar, dass der „Hyper5“ in absoluter Leichtbauweise aus Aluminium entwickelt und auf ebenfalls in Leichtbauweise errichteten Stelzenbahnen verkehren werde. Dadurch würden am Ende Kosten angepeilt, die weit unterhalb des klassischen U-Bahnbaus liegen sollen. Zudem könne aufgrund der über den Fahrbahnen entlangflitzenden „Hyper5″s auf die in der Bevölkerung nicht gut angekommene Busbeschleunigung verzichtet und könne diese darum zurückgebaut werden („Mein Viertel, meine Straße, mein Zorn“, Süddeutsche Zeitung, 11.02.2015). Es sei geplant, auch ein paar neue Bäume zu pflanzen, erfuhren wir durch unsere Quelle. 

Zur Zeit gehe man von einem Baustart in Burgwedel im Jahr 2025 aus.

 

mobi10reclaim

 

 

3 Antworten auf „„HYPER 5“ für Linie 5“

Na geht doch! Was so ein internationaler Mobilitätskogress in 2021 alles in Bewegung setzt! Ich freu mich auf den Hyper5 und kann mir vorstellen, dass der Raserspaß auf den Straßen dagegen „Kindergarten“ ist. Die Beschleunigung werden sich die PS-Junkies bestimmt nicht entgehen lassen 🙂

Sollte der Aprilscherz nicht lieber wieder gelöscht werden? Das verschreckt Besucher dieser tollen Seite 😉

Hallo Peter,
danke für den Hinweis.
Habe den Quicklink auf der Startseite zum Hyperfive wieder rausgenommen jetzt. Man muss sich nun schon extra auf „alle Beiträge“ gehen, um es angezeigt zu bekommen. Dort allerdings sollte es schon bleiben. Denn recht Ähnliches – naja, ein wenig langsamer vielleicht – wird zur Zeit in Kopenhagen Nordhavn verwirklicht. Und auch im letzten Jahr hatten wir einen Aprilscherz, „Elbchaussee wird Fahrradstraße“ – das ist kein Witz 🙂

Viele Grüße, und hoffentlich bis zum 14.4. auf der Elbchaussee,
Kai

Kommentare sind geschlossen.