Hamburg bekommt eine weitere Fahrradstraße. Im Zuge der Erneuerung der Elbchaussee gewinnt der Plan, diese zur Fahrradstraße auszubauen, immer mehr Unterstützung. So scheinen die Wünsche von Bürgern, die sich im laufenden Bürgerbeteiligungsverfahren (http://geoportal-hamburg.de/beteiligung_elbchaussee/mapview-beitraege) zum geplanten Umbauvorhaben des gesamten Straßenraumes einbringen und vermehrt die Einrichtung einer Fahrradstraße fordern, auf offene Ohren zu stoßen: „Mit einer Fahrradstraße auf der Elbchaussee zeigt Hamburg weit über die Stadtgrenzen hinweg, dass wir es ernst mit dem Ausbau der Fahrradstadt meinen“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Martin Bill. Zugleich finden diese Ideen auch in den Altonaer Bezirksfraktionen über fast alle Parteien hinweg breite Zustimmung. Die Verkehrsbehörde lässt verbreiten, dass eine interne Untersuchung, ob die Einrichtung einer Fahrradstraße an dieser Stelle möglich wäre, bereits im letzten Jahr mit positivem Ergebnis beschieden wurde. Überraschend war dabei zudem die Erkenntnis, dass durch die Attraktivitätssteigerung und somit der Zunahme des Radverkehrs auf der Elbchaussee sogar die Osdorfer Landstraße spürbar entlastet werden würde.
Hamburgs neuer Bürgermeister, Peter Tschentscher, ist von diesen Plänen bereits in Kenntnis gesetzt worden. Er wolle dieses signalgebende Vorhaben unterstützen, denn es sei ein wesentlicher Beitrag zu mehr Luftreinhaltung gerade in Altona, welches insbesondere durch die Emissionen aus dem Hafenbetrieb ohnehin arg strapaziert sei. Neben ersten Fahrverboten für ältere Dieselautos und LKW auf der Max Brauer Allee sowie Teilen der Stresemannstraße, die in Kürze eingeführt werden (https://www.abendblatt.de/hamburg/article213563859/Hamburg-bekommt-erstes-Dieselfahrverbot.html), sei die Umgestaltung der Elbchaussee ein wichtiger Baustein, um mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen.
Unerwartete Unterstützung kommt sogar aus den Kammern. „Es werde höchste Zeit, dass Hamburg beginne, aktiv gegen den Kollaps auf unseren Straßen etwas zu unternehmen. So begrüßen deren Sprecher es, dass durch die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs wieder bessere Bedingungen für den Wirtschaftsverkehr einziehen dürften, „weil Handwerker und Spediteure dann auf freieren Hauptstraßen wieder pünktlicher und schneller zu ihren Kunden kommen“.
Begeisterung lösten diese Neuigkeiten natürlich bei Hamburgs Umweltverbänden und den verkehrspolitischen Initiativen aus, die sich, ähnlich wie KURS FAHRRADSTADT oder der „Radentscheid Hamburg“, schon länger für eine nachhaltige Wende in der städtischen Verkehrspolitik einsetzen. Einzig der Autoclub scheint keine abschließende Meinung zu haben. Man wisse noch nicht, wie Hamburgs Autofahrende es finden würden, wenn in „einer weiteren wichtigen Einfallsstraße aus dem Westen“ das Angebot für Autofahrer zurückgebaut werden würde. Gleichzeitig verwies ein Sprecher aber darauf, dass die Mitglieder des Berliner ADAC Landesverbandes mehrheitlich einen fahrradfreundlichen Ausbau der Infrastruktur in der Hauptstadt befürworten würden, weil es letztlich auch dem KFZ Verkehr z.B. durch mehr Sicherheit und zügigeres Vorankommen dienen würde, wie eine Umfrage unter Berliner ADAC Mitgliedern ergeben hat (https://www.tagesspiegel.de/berlin/umfrage-in-berlin-mitglieder-des-adac-setzen-aufs-rad/14487848.html).
Nachtrag, 2. April 2018
Du möchtest das Vorhaben, auf der Elbchaussee tatsächlich eine Fahrradstraße einzurichten, unterstützen? Das ist schön und wichtig, denn einiges des eben Geschriebenen entspringt leider allein unserer Fantasie. Am 1. April ist so etwas bekanntlich erlaubt. Umso wichtiger ist es darum, hier und jetzt KURS FAHRRADSTADT zu unterzeichnen und vor allem im Elbchaussee Online-Beteiligungsverfahren genau dies auch zu fordern.
Danke und allen einen wunderbaren April wünscht euer Team von
KURS FAHRRADSTADT.
4 Antworten auf „Elbchaussee wird Fahrradstraße“
Oh, klasse!!
Am 1 April ist träumen erlaubt!!
Schade, dass man eine derartige Meldung in HH sofort als Aprilscherz erkennt!
😐
Zu konsequent, um wahr zu sein…
[…] Hamburger Art auf dem Hochbord. (Diesmal ist es kein Witz – den hatten wir nämlich schon: „Elbchaussee wird Fahrradstraße“, KURS FAHRRADSTADT, 1. April 2018) Zudem fordern wir ebenso mindestens die Reduzierung der zugelassenen Geschwindigkeit auf Tempo […]